Unreal Software 
US ....seit wann
Re: US ....seit wann
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Koblenz - So wie Peters Zimmer sehen viele Zimmer von 16-Jährigen aus. So wie in Peters Leben spielt der Computer in vielen Leben von 16-Jährigen eine große Rolle. Und wie Peter mögen viele 16-Jährige Computerspiele. Der feine Unterschied: Er hat eins erfunden. Offensichtlich war Peter Schauß reif für die Insel.
Wie sonst ist zu erklären, dass er innerhalb von drei Monaten ein Computerspiel namens "Stranded" erfunden hat? Gestrandet ist er damit nicht, im Gegenteil: Unter anderem von der Zeitschrift Stern wurde das Spiel, das man kostenlos aus dem Internet herunterladen kann, in den höchsten Tönen gelobt.
Am 25. Mai schreibt der Schüler, der in die zehnte Klasse des Hilda-Gymnasiums geht, auf der Homepage seiner "Firma" unrealsoftware: "Gestern habe ich mit einem neuen Spiel begonnen." Schon drei Monate später ist es fertig. Da kann man dann auf der einsamen Insel, auf der man gestrandet ist, sein Überleben sichern, Beeren und Süßwasser suchen, Getreide anbauen und Fische mit einer selbst gebauten Reuse fangen, für die Nacht eine Hütte oder noch besser ein Baumhaus bauen und natürlich nie den Blick auf die Anzeigen vergessen: Denn Hunger, Durst und Müdigkeit dürfen nicht zu hoch, Energie nicht zu niedrig sein - sonst stirbt man. Das ist wie im wahren Leben.
Ganz so einsam ist die Insel übrigens gar nicht. Wilde Löwen können mit einer Steinschleuder bekämpft werden, und wenn man Glück hat, lernt man von ein paar Eingeborenen meditieren oder Kampftechniken. Das ist ziemlich gut für die Energie! Nicht zu vergessen der Opa in seinem freak-bunten Pullover, der - zum Glück gibt es keine Polizei - auf der Insel Hanf anbaut und gemütlich vor sich hinschmaucht.
"Stranded" ist echte Handarbeit, erzählt Peter, der schon als Neun- oder Zehnjähriger angefangen hat, Strategiespiele zu spielen. Die Palmen, Löwen und Eingeborenen sind mit einem 3-D-Programm selbst modelliert. Rund 10 000 Zeilen Programmierung stecken hinter dem Spiel. Während der Schüler aus Ehrenbreitstein es entwickelt hat, hat er es immer wieder in einem Forum vorgestellt und Anregungen eingearbeitet.
Mit "Stranded" kann der 16-Jährige, der in seiner Familie (die beiden Schwestern sind 18 und 19 Jahre alt) der einzige "Computerfreak" ist, keinen Cent verdienen. "Aber grundsätzlich kann man das mit Spielen schon, und ich würde das auch gerne machen", sagt er. Sein "Erstling" ist jedenfalls gut angenommen worden, erstaunlich, wenn man die Handarbeit von drei Monaten (und zur Schule geht Peter ja ganz nebenbei auch noch) vergleicht mit der professionellen Arbeit von Computerspezialisten. "Die 3-D-Grafik ist äußerst einfach gehalten und kann mit keinem kommerziellen Titel der letzten vier Jahre mithalten", lautet die Kritik zum Beispiel bei xxl-games.de. "Trotzdem produziert dieses Mindestmaß an Grafik und Animation teilweise mehr Atmosphäre als viele Spiele der letzten vier Jahre. Wenn man sein mühsam errichtetes Lager abends von Feuerstelle und Fackeln erleuchtet sieht, kommt fast ein wenig Abenteuer-Flair auf." Und die Fachpresse ist nicht allein: Die Zahl von 36 028 Besuchern auf Peters einsamer Insel innerhalb von nur 14 Tagen spricht für sich.
Das Spiel kann man unter www.strandedgame.de.vu kostenlos herunterladen.
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